Die Ursprünge des Neuen Rathauses gehen auf ein Doppelhaus zurück, welches entstand, als die Universität das Haus Zum Rechen von 1539 mit dem von ihr 1595 erworbenen Nachbarhaus Zum Phönix verband. Zur Verbindung zwischen den Gebäuden wählte man ein repräsentatives giebelgeschmücktes Säulenportal mit der Inschrift Academia friburgensis. Der so entstandene Gebäudekomplex diente der Universität bis 1774 als Collegium Universititas. Nach Aufhebung des Jesuitenordens erhielt die Universität neue Kollegiengebäude in der Bertoldstraße. Darauf zogen aus dem Gebäude am Franziskanerplatz die Verwaltung und drei der vier Fakultäten aus. Es blieben allein die Mediziner zurück, später kamen die Naturwissenschaften hinzu. Das Gebäude hieß seitdem entweder Alte Universität, Altes Kollegium oder Alte Anatomie. 1867 zogen die Mediziner in Neubauten nördlich der Stadt, wo dann auch das neue Universitätsviertel entstand. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde im Rahmen eines Umbaus im Südflügel das Auditorium Maximum geschaffen, das mit seinem prachtvollen Deckenstuck als einer der schönsten Räume der Barockzeit in Freiburg gilt. 1779 wurde im Nordflügel ein runder Hörsaal für anatomische Vorlesungen das Theatrum Anatomicum eingebaut. Nach über 300 Jahren im Universitätsbesitz kaufte die Stadt 1896 das Gebäude für 140 Goldmark und baute es bis 1901 zum Neuen Rathaus um. Gründe waren Platzmangel im alten Rathaus und eine Art Denkmalschutz an einem Denkmal einer vergangenen Kunst, außerdem wollte die Stadt den Abriss des Gebäudes verhindern und damit Grundstücksspekulationen vorbeugen. Der Umbau zum Rathaus war mit schweren Eingriffen in die Bausubstanz verbunden. Immer wieder wird die zu Boden blickende Erkerfigur an der Ecke Rathausplatz/Rathausgasse von LKW im Lieferverkehr beschädigt, und wurde dann in aufwendiger Arbeit von Steinmetzen wieder rekonstruiert. Nun wird das komplette Gesicht als Abguss ausgetauscht. (Quelle Wikipedia)