Am Rande Lüneburgs in der Lüneburger Heide befindet sich das Kloster Lühe. Das heutige evangelische Damenstift ist ein ehemaliges Benidiktinerinnenkloster. Es wurde im Jahr 1172 von Hildeswidis von Markboldestorp gegründet. Die Gründungsurkunde wurde vom Verdener Bischof Hugo von Verden ausgestellten. In der Gründungsurkunde ist kein Bekenntnis einer Ordensregel festgelegt, aus diesem Grund ist von der Form eines Kanonissenstiftes auszugehen. Erst ab Mitte des 14. Jahrhunderts ist eine vollständige Annahme der Benediktinerregeln urkundlich belegt. Geleitet wurde das Kloster von der Äbtissin. Mit der Einführung der Reformation im Fürstentum Lüneburg wurde auf Geheiß von Herzog Ernst dem Bekenner am 26. April 1528 erstmals der Gottesdienst in deutscher Sprache gefeiert. Dies geschah allerdings gegen den Widerstand der Nonnen. Im Jahr 1529 wurden die Propsteigüter der herzoglichen Verwaltung unterstellt, ein neuer vom Landesherrn bestimmter Propst wurde eingesetzt damit die Umsetzung der lutherischen Lehren sichergestellt war. Bis zur vollständigen Annahme der neuen Lehre dauerte es aber noch bis ins Jahr 1562. Die altgläubigen Nonnen leisteten erheblichen Wiederstand. Im Jahr 1711 veranlasste Herzogs Georg-Ludwig die Umwandlung des Klosters in ein evangelisches Damenstift. Das primäre Ziel des Kloster war nun die Versorgung unverheirateter Töchter des Lüneburger Landadels.