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Seebrücke Heringsdorf rechts, Insel Usedom, Mecklenburg Vorpommern, Deutschland

Georg Bernhard von Bülow (1768–1854) erwarb 1817 gemeinsam mit seinem Bruder das Rittergut Gothen, samt der Ländereien bis zur Ostsee. Bülow ließ 1818 ca. 50 Morgen seiner Ländereien parzellieren und errichtete zwischen Ahlbeck und Bansin eine kleine Fischersiedlung nebst Heringspackerei. Ebenso lies er als erstes Gästequartier das Weiße Schloss auf dem Kulm, drei Logierhäuser, ein Gesellschaftshaus, die Seebadeanstalt und ein Warmbad bauen. Dank der Ausholzung des küstennahen Waldbestand entstand ein reizvoller Blick auf die Ostsee. Nun verkaufte er Grundstücke für den Bau von repräsentativen Villen. Zu seinen Kunden gehörten Adlige und wohlhabende Berliner. Im Jahr 1825 begann der Badebetrieb mit der Eröffnung des Weißen Schloss. Es entstanden unter anderem ein Kurhaus und ein Spielcasino. Es folgten kommunale Bauten, wie die Wasserversorgung des gesamten Ortes und später ein eigenes Elektrizitätswerk.
Die Seebad Heringsdorf AG ließ in den Jahren 1891 bis 1893 die Kaiser-Wilhelm-Brücke mit zunächst 400 m langem Seesteg bauen. Im Jahr 1903 wurde dieser auf fast 500 m verlängert. Durch den Ersten Weltkrieg ging die Blütezeit des Seebades und damit die erfolgreiche Zeit der Heringsdorf AG ihrem Ende entgegen, diese verkauft im Jahr 1921 ihre Immobilien der Gemeinde Heringsdorf. Das Ostseebad blieb auch nach Ende des Ersten Weltkrieges und dem Ende des Kaiserreich ein Seebad der Oberschicht. Im Jahr 1927 wurde mit einer 400 m tiefen Bohrung eine Solequelle erschlossen. Das seit dem Ende des Ersten Weltkrieg meist von jüdischen Mitgliedern der Hochfinanz frequentierte blieb Heringsdorf blieb bis in die 1930er Jahre judenfreundlich während in den Seebädern Ahlbeck und Bansin der Antisemitismus schon seit den 1920er Jahren zunahm. Mit der Gemeindevertretung vom 21. Juni 1935 galt, daß Juden im Seebad Heringsdorf unerwünscht sind. In der Kurordnung wurden diesen das Baden inner- und außerhalb der Badeanstalten verboten. Im Jahr 1935 wurden jüdische Hotels und Pensionen weder im Bäderprospekt noch im Wohnungsverzeichnis ausgewiesen.
Die neue Seebrücke in Heringsdorf auf der Insel Usedom in der Ostsee ist auf 6 Meter tief in den Boden reichenden Stahlpfeilern errichtet, teilweise ist die Seebrücke sogar überdacht. Man kann bei unvorteilhaftem Wetter mit trockenen Füßen die weitere Geschäftspassage im mittleren Brückenabschnitt und das Restaurant am Ende der Seebrücke erreichen. In den Brückenkopfbauten an der Promenade finden Sie u.a. ein Muschelmuseum, gastronomische Betriebe, Geschäfte aller Art sowie Ferienwohnungen. Eine Reederei lädt zu Ausflügen mit Schiffen in die anderen Seebäder sowie ins benachbarte Polen ein.

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