Schildvortriebsmaschine, Museum für Arbeit, Stadtteil Barmbek, Hamburg, Deutschland,
Die Schildvortriebsmaschine mit welcher der Tunnel für den neuen Elbtunnel gebohrt wurde ist auf dem Freigelände des Museums für Arbeit zu bestaunen! In den Jahren 1997 bis 2000 war sie mit 14,20 Meter Außendurchmesser und 60 Meter Länge die größte Tunnelbohrmaschine der Welt. In diesen drei Jahren bohrte sie im Schildvortriebsverfahren die 2,56 Kilometer lange, vierte Tunnelröhre des Elbtunnel zwischen den Hamburger Stadtteilen Othmarschen und Waltershof. Mit einem Eigengewicht von über 2000 Tonnen räumte die Schildvortiebsmaschine 400 000 Kubikmeter Sand, Geröll und Steine aus dem Weg. Im Durchschnitt legte sie dabei 6 Meter pro Tag zurück. Das hier ausgestellte Schneiderad, quasi der Bohrer der Schildvortriebmaschine, mit seinen 5 Speichen ist von innen begehbar. Dieses war nötig um die Schneidewerkzeuge auswechseln zu können. Der 380 Tonnen schwere Bohrschild ist mit 111 Schälmessern für weiches Gestein, 31 Hartmeisel für hartes Gestein und einem unabhängig ansteuerbaren Zentrumsschneider bestückt. Große Gesteinsbrocken konnten mit einem Steinbrecher zerkleinert werden.
Das Museum der Arbeit zeigt die Veränderungen von Leben und Arbeiten in Hamburg seit dem 19. Jahrhundert bis heute und stellt dabei typische Hamburger Branchen vor. Unter dem Titel „Alltag im Industriezeitalter wird eine Sammlung zur Firmengeschichte der New-York Hamburger Gummi-Waren Company gezeigt. Mit Hilfe von Dokumenten und Gegenständen wird die Veränderung des Alltags dargestellt. Ein exemplarischer Arbeitsort wird mit der Originalaufstellung der ehemaligen Metallwarenfabrik Carl Wild vorgestellt. Hier wurden seiner Zeit Medaillen, Abzeichen und Anstecknadeln hergestellt. Heute können Kinder unter Anleitung mit Hilfe der alten Metall-Pressen Kupferblech zu Medaillen verarbeiten. An einer Schleudergussmaschine werden beim „Elefanten schleudern!“ kleine Schmuckstücke, Anhänger oder Broschen – in Form kleiner Elefanten – hergestellt. Eine weitere Ausstellung zeigt die Entwicklung mit sich veränderten Büromaschinen typischer hanseatischer Kontore von der Zeit des Überseehandels im 19. Jahrhundert bis in die 1950er Jahre. Ebenfalls in der Dauerausstellung befindet sich ein typischer Frauenarbeitsplatz an einer Heringsfiletiermaschine. Dargestellt wird hier eine Auseinandersetzung der Kulturgeschichte der Geschlechter. Der wesentlichste Teil der Ausstellung ist die Druckwerkstatt ein. Ausgestellt sind hier historische Pressen, Maschinen und Rotationen. Es wird die technische Entwicklung im Graphischen Gewerbe gezeigt. Einzelne noch funktionstüchtige Maschinen werden noch betrieben, hier dürfen die Besucher vom Handsatz bis zum Maschinensatz, von der Schnellpresse bis hin zur Heidelberger Zylindermaschine selbst Hand anlegen.